Bluthochdruckerkrankungen stellen einen der wichtigsten Risikofaktoren für den Herzinfarkt und den wichtigsten Risikofaktor für einen Schlaganfall dar. Ihrer Diagnostik und Therapie kommt daher eine besondere Bedeutung zu.

Zur Diagnostik einer Blutdruckfehlregulation dient in erster Linie die Blutdruckmessung in Ruhe, die im Sitzen oder Liegen nach einer fünfminütigen Ruhephase erfolgen sollte. Selbstverständlich ist diese Maßnahme fest in den Untersuchungsablauf unserer Patienten in der Praxis integriert. Die Schwäche der Blutdruckmessung in der Praxis ist jedoch, dass die Patienten auf die besonderen Umstände eines Besuchs beim Arzt mit einem erhöhten Blutdruck reagieren („Weißkittel-Blutdruck“). Insofern ist es sinnvoll, dass Blutdruckkontrollen auch im häuslichen Umfeld durch den Patienten durchgeführt werden (Anleitung). Eine sinnvolle Ergänzung dieser Basisdiagnostik kann eine 24-Stunden-Blutdruck-Messung darstellen.Sie hat vor allem den Vorteil, dass auch nächtliche Blutdruckentgleisungen erfasst werden. Diese Untersuchung wird vor allem auch zur Therapiekontrolle einer medikamentösen Behandlung eingesetzt, um sicherzustellen, dass der Blutdruck durch die Medikamente zu jeder Tages- und Nachtzeit ausreichend unter Kontrolle ist. Auch das Belastungs-EKG liefert für diese Fragestellung wichtige Erkenntnisse. Hierdurch kann z.B. eine unzureichende Blutdruckeinstellung unter Belastungsbedingungen erkannt werden.

Bei mehr als 90 % der Patienten bleibt die Ursache einer Bluthochdruckerkrankung unklar. Man nennt dies eine essentielle oder primäre Hypertonie. Es kommt hierbei ohne erkennbare Ursache zu einer Versteifung der Blutgefäße, so dass das Herz einen höheren Druck aufwenden muss, um das Blut in die Gefäße zu pumpen. Das Herz ist also nicht Ursache einer Hochdruckerkrankung, sondern leidet darunter. In seltenen Fällen liegen andere („sekundäre“) Ursachen für eine Bluthochdruckerkrankung vor. Sie sind meist dadurch gekennzeichnet, dass eine Einstellung nur mit einer Vielzahl von Medikamenten gelingt. Meist liegen in diesen Fällen eine Nierenerkrankung oder nächtliche Atemaussetzer zugrunde. Sollte sich bei Ihnen ein solcher Verdacht ergeben, überweisen wir Sie an entsprechende Spezialisten.

Auch wenn in der Mehrzahl der Fälle eine Behandlung mit Medikamenten erforderlich ist, so bleibt die Basis der Bluthochdruckbehandlung eine entsprechende Anpassung des Lebensstils. Hierzu gehört eine regelmäßige körperliche Aktivität, ggf. eine Gewichtsreduktion sowie eine Beschränkung der täglichen Kochsalzmenge auf 6 g.

Eine Anleitung zum richtigen Blutdruckmessen und zur Protokollierung Ihrer Blutdruckwerte finden Sie hier: